Die letzten Wochen und Monate waren und sind geprägt von der Corona-Pandemie. Wir haben in Deutschland deutliche Veränderungen im Alltagsleben hinnehmen müssen und freuen uns darüber, dass manche Einschränkungen jetzt langsam wieder abgebaut werden. Das auch viele andere Länder mit der Pandemie zu kämpfen haben, können wir den Medien entnehmen.
Das Gymnasium Stolzenau hat darüber hinaus durch eine mehrjährige Partnerschaft mit der Greytown High School auch direkten Kontakt nach Südafrika. Dort galten deutlich strengere Restriktionen für den Alltag, aber auch dort beginnt nun eine langsame Lockerung. Seit der letzten Woche sollten die ersten Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen. Dieses wurde kurzfristig um eine weitere Woche verschoben, so dass der Schulbetrieb erst am 09.06. wieder angelaufen ist.
Die südafrikanischen Behörden haben eine Verpflichtung zum Tragen von Alltagsmasken während der Schulzeit vorgeschrieben. Eine Versorgung mit solchen Masken ist aber nicht gegeben, so dass zu befürchten stand, dass es in südafrikanischen Schulen zu sehr ernsten Hygieneproblemen kommen könnte. Um so etwas für die Partnerschule in Greytown auszuschließen, hat die Arbeitsgemeinschaft (Südafrika – ENSA) des Gymnasiums Stolzenau sehr spontan entschieden und gehandelt, denn aufgrund eigener Besuche der Partnerschule ist die Situation vor Ort noch vorstellbarer für unsere Schulgemeinschaft: Es mussten Masken für die Partnerschule herangeschafft werden.
Aufgrund der persönlichen Kontakte nach Südafrika, ist den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft die Arbeitsinitiative „Wezandla Crafts“ (Zulu-Wort: „mit Händen“) in der Nähe von Greytown bekannt (www.wezandlacrafts.co.za). Diese wurde im Rahmen von Austauschreisen auch besucht. Dort werden, angelehnt an traditionelle Fertigkeiten der Zulu, in Handarbeit Produkte wie Drahtkörbe, Perlenarbeiten, Handtaschen und Tischdeko hergestellt. Die Initiative „Wezandla Crafts“ wurde 1996 auf Privatinitiative gegründet, um der einheimischen Bevölkerung eine weitere Möglichkeit Einkommen zu erzielen, zu ermöglichen. Die Waren werden zum Großteil auf dem heimischen Markt an Touristen und im Gastgewerbe verkauft. Beides ist im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen in Südafrika vollständig weggebrochen.
Die Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums Stolzenau hatte dann die Idee, anzuregen, dass bei „Wezandla Crafts“ Mund-Nase-Bedeckungen für die Greytown High School genäht werden könnten. Diese Idee wurde von beiden Seiten freudig aufgenommen und sehr schnell realisiert. Innerhalb einer Woche wurden bei „Wezandla Crafts“ 600 Masken für die Schülerinnen und Schüler der Schule genäht und geliefert. Somit standen zum Schulstart ausreichend Masken zur Verfügung.
Dem hiesigen Rotary Club Stolzenau unter der Präsidentschaft von Rudolf Piehl hat diese Idee, zwei südafrikanische „Partnerprojekte“ durch das Gymnasium Stolzenau zu unterstützen, so sehr beeindruckt, dass er die Finanzierung der Masken sofort übernommen hat. Der Dank aller Beteiligten aus Deutschland und Südafrika ist groß. „Ich möchte Ihnen im Namen meiner südafrikanischen Freunde herzlich dafür danken, dass Sie die Kosten für die Masken übernommen haben. Wir freuen uns riesig über Ihre Unterstützung“, heißt es in einem Schreiben der Arbeitsgemeinschaft an die Rotarier Stolzenau. Vielen Dank an den Rotary Club Stolzenau!
(K. Weber, S. Homberg)