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Zeitreise an den Beginn des Universums

Musical „Leben im All“ ließ das Forum des Gymnasiums Stolzenau erstrahlen

Weltraumspektakel haben im Kino nicht zuletzt dank moderner Special-Effects-Möglichkeiten Hochkonjunktur. Auf der Theaterbühne sind solche aber selten zu finden. Am Sonntag, den 16.02.  im Forum des Gymnasiums Stolzenau wagten sich die Schülerinnen und Schüler der Musicalklassen 5b und 6b des Gymnasiums Stolzenau sowie der S3 der Helen-Keller-Schule aber daran, ein solches eben dort zum Leben zu erwecken, und waren damit enorm erfolgreich. Dank schmissiger Songs, mitreißender Choreographien und einem spielfreudigen Ensemble konnten die jungen Akteure ihre Zuschauerinnen und Zuschauer bestens unterhalten. Unter viel Beifall führten sie das unterhaltsame Universums-Musical „Leben im All“ aus der Feder von Gerhard A. Meyer auf.

Ein Opa (liebenswert: Annabel Knipping) betrachtet mit seiner kleinen Enkelin (goldig: Leni Plenge) den Nachthimmel und erzählt ihr von den Anfängen des Universums, als das Leben im All noch ohne uns Menschen ablief. Die Planeten und Sterne feiern wilde Partys, während die frechen Sternschnuppen  (Wirbelwinde: Jette Ahl, Karolina Aleksanderek, Sanna Barsch, Nea Dähling, Charleen Dreblow, Levke Gangl, Sidney Hanstein, Lena Hensel, Luna Schwiering, Rahmano Selimi) allen ständig Streiche spielen. Selbst Frau Sonne (präsent: Saloua Hoja), die aufgrund der von ihr ausgehenden Hitze von allen Abstand halten muss, ist aber gut integriert. Dennoch gibt es einen finsteren Gesellen, der außen vor bleiben muss: das große, böse Schwarze Loch (furchterregend: Merle Eisberg). Es hat schon zu viele Sterne (mit ganzem Einsatz: Alina Falldorf, Jil Gerling, Emily Obst, Noreen Winkelhake, Sophia Wichmann) gefressen und wird daher von allen gemieden. Als dann auch noch der beliebte Stern Opa Galaxos (überzeugend: Nevin Bicho) kurz vor seinem Erlöschen mit Hilfe des rasanten Kometen XXL (spielfreudig: Lara Reinhardt) allen außer dem Schwarzen Loch Abschiedsgeschenke macht, reicht es diesem. Es sinnt auf Rache. Zunächst versucht es, den kleinen Pluto (mitreißend: Alicia Pöpperling) in eine Falle zu locken, der dieser nur aufgrund der Hilfe des aufbrausenden Mars´ (energetisch: Hanna Mayland-Quellhorst) und der anderen knapp entkommen kann. Sein Geschenk, das er von Opa Galaxos erhalten hat, eine Kugel, mit der man in die Zukunft schauen kann, ist aber vom Schwarzen Loch gestohlen worden. Während Saturn (engagiert: Sophia Krum) am liebsten flüchten würde, einigen sich schließlich doch alle, dass man das Schwarze Loch damit nicht davonkommen lassen will. Die Erde (lässig: Lara Büsching) hat die entscheidende Idee. Frau Venus (bezaubernd: Jule Gäbe) soll als Köder dienen, damit das Schwarze Loch überrumpelt werden und Komet XXL Plutos Kugel zurückholen kann. Frau Venus stimmt dem Plan zu und begibt sich damit in Lebensgefahr…

Unter der Regie von Elisabeth Lathwesen und Willem-Alexander Rode begeisterten die jungen Darstellerinnen und Darsteller mit spielerischer Leichtigkeit und umwerfender Präsenz das Publikum. Sie wussten auf ganzer Linie mit ihren sängerischen und darstellerischen Fähigkeiten zu beeindrucken. Die eingängigen und teils mitreißenden Lieder waren von den Musiklehrerinnen Ulrike Groeneveld und Christiane Sprick einstudiert worden und wurden nun gemeinsam von den Solisten und dem Chor (Musicalklasse 5b und S3 der Helen-Keller-Schule) stimmgewaltig und mit teils mehrstimmigem Gesang vorgetragen. Die Schülerinnen und Schüler der Musicalklasse 6b wiederum glänzten nicht nur schauspielerisch und sängerisch mit Solopartien auf der Bühne, sondern überzeugten auch tänzerisch. Die Band, bestehend aus Mathias Goedecke (Piano), Anneke von Stemm (Querflöte), Hedda Schumacher (Querflöte), Sam Känner (Schlagzeug) und Dr. Frank Dibbert (E-Bass) begleitete den Gesang professionell. Währenddessen hatten die engagierten Mitglieder der Technik-AG des Gymnasiums (Leitung: Christiane Sprick) alle Hände voll zu tun, um mit Licht- und Tontechnik die richtige Atmosphäre zu schaffen und die Sing- und Sprechstimmen zu verstärken, was ihnen mit Finesse und vielfältigen Effekten sehr gut gelang.

Das unterhaltsame Stück wirkte letztlich auch durch die pfiffigen Kostüme, die teilweise durch Elisabeth Lathwesen genäht wurden, und durch die wunderschöne Kulisse, die die S3 der Helen-Keller-Schule unter der Leitung von Simone Bollhorst, Silke Corus und Madlen Behnke kongenial angefertigt hat. Nicht zuletzt gebührt dem Förderverein des Gymnasiums Stolzenau wie immer großer Dank, weil sich ohne dessen finanzielle Unterstützung Projekte dieser Größenordnung nicht realisieren ließen.

Im Mittelpunkt standen aber natürlich die beeindruckenden Leistungen der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Stolzenau und der Helen-Keller-Schule Stolzenau. Dass eine solche Produktion abheben kann wie eine Rakete, gelingt nur durch echte Teamarbeit: Dass diese zwischen den Lehrkräften der Helen-Keller-Schule (Simone Bollhorst, Silke Corus und Madlen Behnke) und des Gymnasiums Stolzenau (Ulrike Groeneveld, Elisabeth Lathwesen, Christiane Sprick, Elena Brümmer und Willem-Alexander Rode) nun schon seit vielen Jahren so reibungslos funktioniert, zeigt erneut das unterhaltsame Ergebnis. „Leben im All ein ewiger Ball“, singen die Planeten, Sterne und Sternschnuppen im Stück. Für die Zusammenarbeit der Helen-Keller-Schule und des Gymnasiums Stolzenau scheint dies auch zu gelten: Sie funktioniert wie ein gut einstudierter Tanz, bei dem man sich auf seinen Partner verlassen kann. Schön ist, dass auch im nächsten Jahr die erfolgreiche Kooperation, die sich auch auf den Kunstunterricht erstreckt hat, in dem gemeinsame Plakatentwürfe für das Musical entstanden, und ein gelungenes Beispiel gelebter Inklusion ist, fortgeführt werden soll. Auch wenn einer solchen Inszenierung natürlich immer harte Arbeit aller Beteiligten vorausgeht, ist eine gelungene Aufführung wie diese doch die schönste Belohnung. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler können zudem davon profitieren, hier auf einzigartige Weise gemeinsam lernen zu dürfen und über sich selbst hinauszuwachsen.

Für das kommende Schuljahr können Schülerinnen und Schüler des neuen 5. Jahrgangs am Gymnasium Stolzenau bereits zur Teilnahme an der Musicalklasse angemeldet werden.