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Großes Robotik-Event am Gymnasium Stolzenau

Endlich wieder in Präsenz und mit Zuschauern: Der Regionalentscheid der FIRST LEGO League in Stolzenau wieder in gewohntem Ablauf.

Abiturkurs gestaltet zeitgleich stattfindenden zweiten Wettbewerb „Dobo-Lympia“

Nach zwei Jahren coronabedingter Ausnahmen war es am vergangenen Samstag, 11.02., endlich wieder so weit: Am Gymnasium Stolzenau fand ein Regionalentscheid der FIRST LEGO League, einem weltweiten Forschungs- und Robotik-Wettbewerb, statt. Dabei präsentierte sich die Schule erneut als hervorragend aufgestellter Gastgeber mit einem durchdachten Zeitmanagement und weiteren Aktionen für alle Beteiligten – Aktive wie Zuschauer!

Das Saison-Thema „SuperPowered“ inspirierte die 9 bis 16 Jahre alten Schülerinnen und Schüler, die nicht nur aus Stolzenau, sondern auch vom Gymnasium Lehrte, vom Gymnasium Bad Nenndorf, der Schillerschule Hannover, dem Ratsgymnasium Stadthagen, dem Gymnasium Neustadt sowie der International School Hannover (ISHR) angereist waren, zu zahlreichen kreativen Forschungsfragen und deren Lösungen: Die Teams der ISHR haben einen Müllsammelroboter gebaut, der über einen Controller ferngesteuert werden kann. Die Schüler aus Lehrte sind der Frage nachgegangen, ob mit Miniaturgeneratoren im Haus ein Energieüberschuss erzeugt werden kann. Aus Stolzenau wurden Beiträge geliefert, wie man zukünftig Straßen bauen kann, die beim Befahren Energie erzeugen oder wie man das Regenwasser nutzen kann, um eine Schule mit Strom zu versorgen. Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ dabei das Team aus dem WPU-Kurs von Christian Möller, das deshalb auch den Pokal für die beste Forschungspräsentation mit nach Hause nehmen durfte. Das ist zuvor noch keinem Team der Schule gelungen – herzlichen Glückwunsch!

von links nach rechts: Kerim, Tim, Daniel, Carolin, Timon;
es fehlen: Fatma, Melissa, Rozh, Julian, Bastian

Alle Teams hatten außerdem etwa ein halbes Jahr Zeit, um einen Roboter aus Lego-Materialien zu konstruieren, der in maximal zweieinhalb Minuten auf einem weltweit einheitlichen Spielfeld so viele Aufgaben wie möglich unter Einhaltung festgelegter Regeln löst. Dieser schwierige Teil des Wettbewerbs wurde von den Teams in unterschiedlicher Qualität gelöst. Es gab Teams, die aufgrund der Nachwirkungen aus der Corona-Pandemie nahezu komplett bei null anfangen mussten und außerdem nur wenig gemeinsame Zeit zum Konstruieren und Programmieren gefunden haben. Entsprechend abgeschlagen landeten sie im Robot-Game am Ende des Teilnehmerfeldes.

Den Sprung ins Viertelfinale schafften beide Teams der ISHR, das Team der Schillerschule Hannover, das Team vom Gymnasium Bad Nenndorf, das Team vom Gymnasium Lehrte sowie vom Gymnasium Stolzenau ein Team aus dem WPU-Kurs (Jg. 8) von Lehrer Andreas Knoche und beide Teams aus dem WPU-Kurs (Jg. 9) von Lehrer Christian Möller. Die beiden letztgenannten Teams sowie ein Team der ISHR und der Schillerschule zogen ins Halbfinale ein. Hier sah es kurzzeitig so aus, als würde es zu einem reinen Stolzenauer Finale kommen, aber im letzten Moment verpasste der Roboter des Teams „NoName“ die Lösung einer Aufgabe und das Team schied aus. Im Finale konnte der Roboter des zweiten WPU-Teams mit dem Namen „Wir haben noch keinen Namen“ seine schon den ganzen Tag über herausragende Reproduzierbarkeit der Aufgabenlösungen erneut unter Beweis stellen. Und so ging auch der Pokal für das beste Robot-Game erstmalig an ein Team aus Stolzenau. Bemerkenswert dabei: Die für die Programmierung des Roboters verantwortlichen Schüler haben erst im Spätsommer letzten Jahres mit dem Erlernen einer neuen Programmiersprache begonnen und sich über die Wettbewerbsaufgaben weitreichende Kenntnisse der Programmiersprache „Micropython“ erarbeitet.

Die Konstruktion der Roboter muss vor einer fachkundigen Jury erläutert werden, ebenso die Programmierung. Hier zeigte sich, dass es einige Jahre braucht, um einen überzeugenden und robusten Roboter zu bauen, der leicht an die jeweiligen Aufgaben angepasst werden kann und zuverlässig funktioniert. Das Team aus Lehrte zum Beispiel arbeitet schon seit vier Jahren zusammen und hat sich einen entsprechenden Erfahrungsvorsprung angeeignet, den die anderen Teams neidlos anerkennen mussten. Auf ähnlichem Niveau waren die Roboter aus Bad Nenndorf, Stadthagen und Neustadt konstruiert, so dass diese vier Teams in der Kategorie „Roboterdesign“ klar die Nase vorn hatten und auch in der vierten Kategorie, dem Vertreten der „Grundwerte“ der FLL, ihren Erfahrungsvorsprung nutzen konnten.

In der Summe aller vier Wettbewerbsteile, der „Forschungspräsentation“, dem „Robot-Game“, dem „Roboterdesign“ und der „Grundwerte“ konnte das Team „TBA“ vom Gymnasium Lehrte den Pokal des FLL-Champions aus Stolzenau mitnehmen, dicht gefolgt von den „Robosapiens“ aus Bad Nenndorf. Beide Teams vertreten nun die Region Stolzenau beim Semifinale, das am 05.03. in Aachen ausgetragen wird – wir drücken die Daumen. Den Sprung ins Semifinale hat das Team „Wir haben noch keinen Namen“ vom Gymnasium Stolzenau mit insgesamt Rang 3 nur denkbar knapp verpasst.

Als eine Neuerung in diesem Jahr präsentierte das Gymnasium Stolzenau einen Zuschauerwettbewerb: Der ehemalige Schüler Max Känner hat einen Lego-Roboter gebaut und programmiert, der Parameterwerte entgegennimmt. Diese Parameterwerte beeinflussen die Qualität und Geschwindigkeit, mit der der Roboter anschließend einer Linie folgt. Die sechs Zuschauerinnen und Zuschauer, die jeweils einen Parametersatz gefunden haben, mit denen der Roboter besonders schnell den Linienparcours schaffte, haben am Ende einen Preis erhalten, nämlich für die Plätze 1 bis 2 einen Bausatz für einen Platinenroboter und für die Plätze 3 bis 6 einen Bausatz für einen Roboter mit analoger Steuerung.

Eine weitere Neuerung verdient ebenfalls große Beachtung: In den vergangenen anderthalb Schuljahren hat sich der Kurs „Arbeit mit Industrierobotern“ des Seminarfachs von Lehrer Christian Möller damit beschäftigt, wie man Jugendliche an diese zukunftsorientierte Technik heranführen kann. Es sind zahlreiche Unterrichtsideen in Form von Facharbeiten ausgetüftelt worden, die in den kommenden Jahren ausprobiert werden. Den Abschluss eines jeden Seminarfachs bildet das Organisieren eines größeren Projekts, sodass auch Elemente des Projektmanagements von den angehenden Abiturienten gelernt werden. Aus dem Seminarfach heraus ist ein eindrucksvoller Wettbewerb entstanden, an dem diejenigen Schülerinnen und Schüler teilnehmen durften, die bei der FLL im Robot-Game nach der Vorrunde ausgeschieden waren. Die Teilnehmer erhielten eine kurze Einführung in die Bedienung des Roboterarms „Dobot Magician“ durch die Seminarfachschüler, durften dann etwas spielerisch ausprobieren, bevor es auch hier eine Wettbewerbsaufgabe gab, die es zu lösen galt. Alle Teilnehmer waren hinterher sehr begeistert von dem Angebot und der Aufgabenstellung – und die Augen leuchteten, als die drei siegreichen Teams ihre Preise in Empfang nehmen durften.

Nach über zehn Stunden Präsentation, Konstruktion und Programmierarbeit ging ein ereignis- und lehrreicher Tag mit einer großen Siegerehrung zu Ende. Besonderer Dank gilt den unterstützenden Firmen, die durch namhafte Spenden dieses Ereignis Jahr für Jahr möglich werden lassen: Wago Minden, Emme Omnibusbetrieb Stolzenau, Filigran Leese, der Förderverein Gymnasiums Stolzenau, die Volksbank in Schaumburg und Nienburg, die Sparkasse Nienburg, die Firma „Variobot“ aus Eggenstein-Leopoldshafen, die die vier Analogroboter als Zuschauerpreis gespendet hat, sowie GaLa-Bau Negwer aus Deblinghausen.