Am 16.12.2025 war der Journalist und Blogger Said Rezek bei uns zu Gast. Im Rahmen seines Besuchs hielt er zunächst eine Lesung aus seinem Buch „Bloggen gegen Rassismus“ für die Schüler:innen des 12. Jahrgangs. In eindrücklicher Weise schilderte Rezek persönliche Erfahrungen mit Alltagsrassismus und zeigte auf, wie Sprache, Medien und gesellschaftliche Machtverhältnisse Diskriminierung begünstigen können. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dabei nicht nur Einblicke in seine Arbeit, sondern auch in die Motivation hinter seinem Engagement gegen Rassismus und für eine offene, demokratische Gesellschaft. Im Anschluss an die Lesung arbeitete Said Rezek einen ganzen Tag lang mit der AntiRassimus-AG und dem Seminarfach „Mehrwert Demokratie“unter Leitung von Vera Grafe in einem intensiven Workshop zusammen. Zentrale Inhalte waren dabei der kritische Diskurs über Rassismus in klassischen und sozialen Medien sowie die Auseinandersetzung mit der sogenannten „Arroganz der Mehrheit“. Gemeinsam wurde reflektiert, wie Mehrheitsgesellschaften oft unbewusst Normen setzen und Perspektiven marginalisieren.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Medien die Wahrnehmung von Minderheiten prägen. Anhand konkreter Beispiele analysierten die Teilnehmenden stereotype Darstellungen, verkürzte Narrative und deren Auswirkungen auf gesellschaftliche Debatten. Zudem wurde untersucht, wer Hass in sozialen Netzwerken verbreitet, aus welchen Motiven dies geschieht und welche Dynamiken hinter digitaler Hassrede stehen.
Abschließend erarbeiteten die Schüler:innen gemeinsam mit Said Rezek Handlungsstrategien im Umgang mit Hassrede. Dabei ging es sowohl um Möglichkeiten der Gegenrede als auch um Selbstschutz, Solidarität und zivilgesellschaftliches Engagement im digitalen Raum.
Der Besuch von Said Rezek stellte für unsere Schulgemeinschaft eine große Bereicherung dar. Er regte viele Teilnehmende zur kritischen Selbstreflexion, zum offenen Dialog und zu einem bewussteren Umgang mit Hassrede in Medien an und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Bildungsarbeit am Gymnasium Stolzenau. Deshalb gilt unser besonderer Dank der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Nienburg/Weser, die die Veranstaltung finanzierte.



